engels architektur

DAS, WAS DIE ERDE SIEHT

EARTH OVERSHOOT

Im Jahr 2024 haben wir bereits am 25. Juli den Earth Overshoot erreicht.

Der Earth Overshoot Day, auch als Erdüberlastungstag bekannt, markiert jenen Zeitpunkt im Jahr, an dem die menschliche Nachfrage nach Ressourcen die Fähigkeit der Erde übersteigt, sich nachhaltig zu regenerieren.

 

Seit 1970 hat sich der weltweite Primärmaterialeinsatz mehr als verdreifacht, von etwa 27 Milliarden Tonnen auf 92 Milliarden Tonnen im Jahr 2017. Bis 2060 wird erwartet, dass dieser Verbrauch auf schätzungsweise zwischen 143 und 190 Milliarden Tonnen ansteigt. Insbesondere in der EU werden die Folgen des Ressourcenverbrauchs spürbar, wobei mehr als 90 Prozent der Biodiversität und die zunehmende Verknappung von Trinkwasser auf die Ressourcengewinnung zurückgeführt werden, was nicht nur die Umwelt , sondern auch die gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit gefährdet (Quelle: resourcepanel).

 

Eigene Darstellungen. Sarah Schuhmann

WIE VIEL GRAD?

Eigene Darstellung, Sarah Schuhmann

Die Welt steht vor einer existenziellen Herausforderung: der Klimakrise. Mit jedem Jahr, das vergeht, wird deutlicher, dass der Klimawandel keine abstrakte Bedrohung ist, sondern eine akute Gefahr für unseren Planeten und die Menschheit darstellt. 

Im Rahmen des Pariser Abkommens haben sich die Länder der Welt darauf geeinigt, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad Celsius. Dieses Ziel ist entscheidend, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern und die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zu erhalten.

Angesichts der fortschreitenden Erderwärmung und der drohenden Gefahr der Kippelemente ist es unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft entschlossen handelt. 

Die globale Klimakrise erfordert eine entschlossene Antwort von  Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft. Wir haben die Verantwortung, unseren Planeten für zukünftige Generationen zu bewahren und die negativen Folgen des Klimawandels zu begrenzen.

DAS, WAS DER BAUSEKTOR MACHT

Eigene Darstellung, Sarah Schuhmann

50% des Abfallaufkommens und gleichzeitig 40% des Rohstoffverbrauchs

GLOBAL

Die Bauwirtschaft spielt eine zentrale Rolle im globalen Ressourcenverbrauch. Nach Angaben des United Nations Environment Programme (UNWO) beansprucht sie etwa 50% des globalen Rohstoffverbrauchs. 

 

Statistiken des World Green Council zeigen, dass der Bau von Gebäuden mehr als die Hälfte der globalen Stahl- und Betonproduktion sowie etwa ein Drittel des weltweiten Holzeinsatzes ausmacht. 

NATIONAL

In Deutschland werden jährlich beeindruckende 517 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe in Gebäuden verbaut, was 90 Prozent des inländischen mineralischen Rohstoffabbaus entspricht (Quelle: Destatis, 2017). Diese Zahlen verdeutlichen die enormen Auswirkungen des Bauwesens auf den Ressourcenverbrauch und die Umwelt.

Eine weitere bedeutende Herausforderung liegt in der Entsorgung der Baumaterialien. Bei einem enormen Rohstoffbedarf schaffen wir es gleichzeitig in Deutschland mehr als die Hälfte zum deutschen Abfallaufkommen jährlich beizutragen (Quelle: Destatis, 2018).

40% DER CO2e-AUSGABEN

In einer Welt, in der der Klimawandel eine immer drängendere Herausforderung darstellt, ist es unerlässlich , den CO2e-Fußabdruck verschiedener Industriezweige zu verstehen und Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen zu ergreifen. Die Bauwirtschaft spielt dabei eine bedeutende Rolle, sowohl global als auch in Deutschland. Die CO2e-Emissionen sind von zunehmender Besorgnis. Laut Schätzungen des United Nation Environment Programme (UNEP) macht die Bauindustrie weltweit etwa 40% der globalen CO2e-Emissionen aus.  (Quelle: United Nations (2020) 2020 Global Status Report for Buildings and Construction – towards a zero-emissions, efficient and resilient buildings and construction sector). Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, den CO2e-Fußabdruck des Bausektors zu reduzieren, um eine Zukunftsfähigkeit der Bauwirtschaft zu erreichen.

Eigene Darstellung, Sarah Schuhmann

CO2e-KOSTEN DURCH DIE HERSTELLUNG

Eigene Darstellung, Sarah Schuhmann

Während in der Vergangenheit der Fokus auf der Reduzierung der Emissionen im Gebäudebetrieb lag, wurde den sogenannten „grauen Emissionen“ („embodied carbon“), die während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes freigesetzt werden – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung, Transport, Nutzung, Abriss bis zur Entsorgung – zu wenig Beachtung geschenkt. Sie machen im Durchschnitt mehr als 50% der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes aus. (Quelle: Arup; wbcsd (2021) Net – zero buildings – Where do we stand?)

Die DIN EN 15987 ermöglicht eine Bewertung der umweltbezogenen Qualität eines Gebäudes mittels einer Ökobilanz („Life Cycle Assessment), die die Umweltwirkung von Produkten über den gesamten Gebäudezyklus ermittelt (Quelle: DIN EN 15978-1:2021 (2021) Nachhaltigkeit von Bauwerken – Methodik zur Bewertung der Qualität von Gebäuden -Teil 1. Berlin: Beuth) .

UNSER BEITRAG ZUR ZUKUNFTSFÄHIGEN ARCHITEKTUR:

Was bedeutet für uns ressourcen- und klimaschonendes Bauen und Wohnen?

UNSER FOKUS

NEUE NUTZUNG IN BESTEHENDEN KONSTRUKTIONEN.

UNSERE PRINZIPIEN:

"build nothing"

Wir nutzen das Erbaute und fokussieren uns auf den Ausbau.

Unser Ansatz bei „build nothing“ geht über das traditionelle Verständnis von Architektur hinaus und eröffnet uns neue Möglichkeiten für ein verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Bauen. Indem wir uns gezielt auf den Ausbau konzentrieren, setzen wir ein Zeichen für eine ressourcen- und klimaschonende Architektur, die im Einklang mit der Natur steht und den Bedürfnissen kommender Generationen gerecht wird.

"build on demand"

Wir planen im Einklang mit dem Bedarf.

Durch „build on demand“ wollen wir einen Beitrag zu einer zukunftstauglichen Architektur leisten, indem wir verantwortungsbewusst mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen und dabei die Bedürfnisse unserer Kunden stets im Blick behalten. Denn Zukunftsfähigkeit in der Architektur bedeutet nicht nur, Gebäude zu errichten, sondern sie so zu gestalten, dass sie einen echten Mehrwert für die Gesellschaft schaffen.

"build (future)-clever"

Wir arbeiten mit einem wertschätzenden Erdgebrauch.
Reuse. Recycle.

Unser Ansatz ist einfach: Reuse. Recycle. Wir glauben daran, dass bereits vorhandene Ressourcen genutzt und wieder genutzt werden sollten, anstatt ständig neue Materialien zu verbrauchen. Indem wir auf die Prinzipien des Wiederverwendens und Recycelns setzen, können wir nicht nur Abfall reduzieren, sondern auch die Umweltbelastung verringern und nachhaltige Lösungen schaffen.

Um das Bewusstsein der Kreislaufwirtschaft in unserem Büro zu etablieren, ergänzt seit Beginn 2024 Sarah Schuhmann als freischaffende Architektin unser Team. Als Gründerin von „re:unit – ernten statt wegwerfen“   übersetzt sie die Erfahrung aus dem simplen und alltagstauglichen Wiederverwenden von Bauprodukten direkt in den Planungsalltag.